Wer hätte bei der Planung in 2019 gedacht, dass sich die Rahmenbedingungen im März 2020 so verändern würden.

Die ganze Kunstmeile mit Rahmenprogramm und Mitmachkursen war fertig geplant, als unter vorgehaltener Hand das Wort „Lockdown“ seine Runde drehte. „Jetzt erst recht“, dachten wir uns und kontaktierten alle Künstler*innen um sie zu bitten, ihre Kunstwerke so schnell wie möglich in die Geschäfte zu bringen.

Wir krempelten die Ärmel hoch, transportierten Bilder älterer Künstler*innen nach Blankenese, damit diese im sicheren Zuhause bleiben konnten, suchten nach Ausweichflächen für Künstler*innen, deren Geschäfte den Kopf in den Sand steckten und nicht mehr zu erreichen waren und steckten sehr viel Energie in die Pressearbeit, damit ganz Hamburg wusste, dass man in Blankenese eine richtige, corona-taugliche Open-Air-Galerie besuchen konnte.

Wir bekamen Dankes-E-Mails von Besuchern, die einen beachtlichen Anfahrtsweg auf sich genommen hatten. „Eine Auszeit für die Seele“, lobte eine Dame aus der Nähe von Itzehoe und machte uns eine große Freude damit.

Die Geschäfte waren glücklich über die „Ablenkung“ und froh einmal nicht über Corona sprechen zu müssen. Auch schienen wir die einzigen gewesen zu sein, die noch etwas „machten und planten“. Wir erinnern uns, alles wurde abgesagt. Was am Anfang noch Belustigung hervorrief, weil es so surreal war, wandelte sich bald in Entsetzen. Für die Künstler*innen brachen alle Ausstellungsmöglichkeiten über die nächsten Monate weg und  die Kunstmeile war für viele, viele Monate die letzte Ausstellungsmöglichkeit.

Wie dankbar die Künstler*innen waren, für die vielen Besucher, die aufbauenden Worte und die lieben Menschen, die den Kunstwerken ein neues Zuhause gegeben haben.

Die Geschäfte, die Sponsoren und die Künstler*innen sind Ihnen unendlich dankbar. Ohne Sie als Besucher*innen hätte es keine zweite Kunstmeile gegeben.

Vielen, vielen Dank!

Corona hatte es also nötig gemacht, dass wir hier und da umplanen mussten, so dass der Flyer, den Sie unten als Download finden, schon damals nicht ganz aktuell war.

Manche Künstler*innen konnten „umziehen“ und andere haben in der Blankeneser Bahnhofstraße 40 eine neue Fläche gefunden. Der Eigentümer war so nett und sehr flexibel diese zur damaligen Zeit nicht vermietete Fläche der Kunstmeile zur Verfügung zu stellen.

Spontan war zusätzlich die „Kunstmeile Kids“ entstanden.

Viele Kinder saßen zu Hause und um einem Gemütsknick zuvor zu kommen, nahmen wir die Idee von Mario Dobratz (Filialdirektor der Dt. Bk. Blankenese) sofort auf und setzten die Kunstmeile Kids, mit der hervorragenden Hilfe der Illustratorin Lisa Stachnick, um.

2019 bzw. 2020 waren wir noch kein Verein sondern 2 Privatpersonen mit einer Vision. Wir danken für die ganze Unterstützung, die uns zuteil geworden ist. Von unseren Freunden bei der Blankenese Interessen-Gemeinschaft e.V., der Deutschen Bank und der Haspa, die sofort an uns glaubten und bevor wir auch nur einen Handschlag getan hatten, uns ihre Unterstützung zusagten. Wir bedanken uns bei den Geschäften, die unsere Idee so positiv aufgenommen und in der schwierigen Zeit weiter unterstützt haben. Wir bedanken uns bei Ivonne Leuchs, die uns das Logo und das ganze Layout für den Marketingauftritt gemacht hat und auch heute noch macht. Sie versteht unsere rudimentären Layout-Ideen und setzt sie noch besser um. Sie ist schnell, zuverlässig und wenn Druckfehler entstehen, liegt das an unseren übermüdeten Augen. Auch sie ist schon durch dick und dünn mit uns gegangen und wich uns nie von der Seite.

Last but not least, was wäre eine Kunstmeile ohne Künstler und Künstlerinnen? Wie dankbar wir alle sind, dass Sie alle unser Leben bereichern. Es ist nicht selbstverständlich, dass Künstler*innen in Schaufenstern ausstellen und so bedurfte es einiger Überzeugungsarbeit für die erste und auch zweite Kunstmeile. Heute. im Januar 2023, können wir sagen,wir haben es geschafft. Die Kunstmeile hat sich herumgesprochen und wir haben kein „Nachwuchsproblem“.

Was unterscheidet unsere Kunstmeile von anderen ähnlichen Konzepten?

Die Ausstellungsfläche

Im Prinzip nehmen alle Geschäfte, in denen eine sichere und annehmbare Ausstellung im Schaufenster möglich ist, als Aussteller teil. Manche Geschäfte dürfen nicht (cooperate identity, vermietete Schaufensterflächen) und bedauern dies sehr. Dennoch sind 60 bis 70 Schaufenster jährlich eine große Anzahl, auf die wir stolz sein können.

Die Abwechslung

Wir legen sehr viel Wert auf Abwechslung, so dass Sie als Besucher, jedes Jahr auf`s Neue begeistert werden können. Unser Künstlerpool wächst stetig und zusätzlich suchen wir für Sie nach „neuen“ Künstler*innen auch auf Messen, Ausstellungen und in den online Medien.

Die Vielfalt

Bisher haben wir uns gegen ein „Oberthema“ für die jährliche Kunstmeile ausgesprochen. Wir möchten, dass sich die Künstler*innen mit den Kunstwerken bei Ihnen präsentieren, mit denen sie sich selbst gerade am meisten identifizieren. Künstler*innen haben eine hohe Selbstmotivation und stellen sich ihre Herausforderungen und Aufgaben selbst. Als Kunstverein suchen wir die Künstler*innen nach ihrem jeweiligen Betätigungtsfeld aus. Um die Vielfalt für Sie zu gewährleisten, unterteilen wir zum Beispiel die Malerei in verschiedene Kategorien, wie Acryl/Öl, Aquarell, Pastell, Zeichnung, gegenständlich und abstrakt und dann nach Themen, wie Landschaft, Mensch, Stadtansichten, Tiere, usw. auf. Zu jedem Bereich wählen wir 1 bis 3 Künstler*innen aus.

Dies wenden wir auch auf die Bereiche: Fotografie, Collagen, Druckgrafik, Objekte und Skulpturen an.

Die Gemeinnützigkeit

In den letzten zwei Jahren sind auffällig viele neue Ausstellungsmöglichkeiten für Künstler*innen ins Leben gerufen worden. Dabei zahlen die Besucher Eintritt und die teilnehmenden Künstler*innen keine unbeträchtliche Anmelde- und Partizipationsgebühr. Unsere Kunstmeile ist für die Besucher und insbesondere für die Künstler*innen kostenfrei.